Ich freue mich sehr, dass unser EVP-Kollege Christophe Hansen mit diesem Agrar-Omnibus sein Versprechen aufrechterhält, und spürbare Erleichterungen für unsere Bäuerinnen und Bauern in Europa liefert. Diese Verbesserungen hätten nicht später kommen dürfen.
Als Landwirt setze ich mich jeden Tag mit den Auswüchsen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) auseinander. Die unglaublich detaillierten Vorgaben zum Beispiel zu Fruchtvorgaben und Aussaatzeitpunkten stellen uns Praktiker vor enorme Herausforderungen.
Wir dürfen nicht vergessen: Als Landwirte arbeiten wir mit der Natur. Ein gewisses Maß an Unberechenbarkeit gehört dazu, deswegen brauchen wir dringend Spielraum, um mit einer gewissen Flexibilität auf natürliche Einflüsse reagieren zu können.
Das heute vorgestellte Paket ist ein guter erster Schritt. Ich begrüße, dass Dokumentationspflichten bei der Schaffung von Pufferstreifen entlang von Gewässerläufen wegfallen. Mitgliedsstaaten erhalten mehr Flexibilität in der Handhabe von Definitionen und dem Erreichen der EU-Zielvorgaben. Dieses Signal ist wichtig, und ich hoffe, dass dieses auch in Deutschland wahrgenommen wird. Allein zu Gewässerrandstreifen gibt es über einhundert Regelungen. Das ist eindeutig zu viel! Selbstverständlich ist davon nicht alles in der GAP geregelt. Von unserer neuen Bundesregierung sowie unserem neuen Bundesagrarminister erhoffe ich mir Mut für spürbare Erleichterungen auch von deutscher Seite aus.
Die neue GAP wirft ebenfalls schon ihre Schatten voraus. Wir müssen dringend wieder Maß und Mitte finden. Für mich heißt das: Vertrauen in die Landwirte setzen und sie gezielt fördern und nicht bis auf Prozent und Datum alles genau vorgeben wie zum Beispiel beim Thema Saatzeitpunkte.
Das heute vorgestellte Maßnahmenpaket muss möglichst schnell in Kraft treten. Ich befürworte ein Dringlichkeitsverfahren. Im Idealfall können die Maßnahmen dann noch rechtzeitig vor der Herbstaussaat umgesetzt werden, um unseren Landwirten Planungssicherheit zu geben.