Die Europäische Kommission hat am 15. Januar 2025 entschieden, auf Lysin aus China hohe Antidumpingzölle zu erheben. Lysin ist eine essentielle Aminosäure, die insbesondere für die Schweinenahrung wichtig ist und vielen Futtermitteln zugesetzt wird. Laut Experten sind europäische Unternehmen dabei auf den Import von Lysin aus China angewiesen.
Dazu erklärt Stefan Köhler, agrar- und umweltpolitischer Sprecher der CSU-Europagruppe: „Berechnungen von Experten zufolge liegt die Abhängigkeit der EU von importiertem Lysin bei etwa 70%. Dadurch treffen die Antidumpingzölle die Unternehmen hart. Die Preissteigerungen von Futtermitteln werden aber auch an die Landwirte und Konsumenten weitergegeben. Das birgt Schwierigkeiten für die tierische Wertschöpfungskette. Die Mehrkosten wirken sich direkt auf die Landwirte aus, die trotz höherer Kosten für Futtermittel von circa 25 Euro pro 100 Kilogramm vermutlich keine höheren Preise für ihre Produkte erhalten werden. Gemeinsam mit meinen CDU-Kolleginnen und -Kollegen im Landwirtschaftsausschuss habe ich mich daher in einer Parlamentarischen Anfrage an die Kommission gewandt, um mehr Informationen zu dem Prozess zu bekommen. Ich frage mich insbesondere, wie wir die Abhängigkeiten von Drittstaaten reduzieren und unsere eigene Wettbewerbsfähigkeit erhöhen können.“
Hintergrund:
Die von der Kommission vorläufig festgelegten Einfuhrzölle für Lysin aus China liegen aktuell bei bis zu 85%. Das stellt die europäischen Futtermittelhersteller vor Probleme, da Lysin für die Ernährung von Nutztieren sehr wichtig ist.