Brüssel, den 21. Oktober:
„Der Generationswechsel in der Landwirtschaft ist für mich die zentrale Zukunftsfrage unserer bäuerlichen Betriebe und auch ein sehr persönliches Anliegen. Mein eigener Sohn studiert Landwirtschaft, um unseren Hof in dritter Generation weiterzuführen. Ich habe immer gerne in der Landwirtschaft gearbeitet, um unabhängig zu sein. Es erfüllt mich mit Stolz, dass mein Sohn diesen Weg fortsetzen will, aber auch mit Sorge. Denn ich weiß aus nächster Nähe, mit welchen Hürden dieser Schritt verbunden ist.
Mit der heutigen Ankündigung der Strategie zur „Generational Renewal in Agriculture“ setzen wir ein klares Signal: Junge Menschen müssen endlich wirksam dabei unterstützen werden Höfe zu übernehmen und weiterzuführen. Sonst könnten ganze Regionen ihre landwirtschaftliche Basis verlieren.
Ich begrüße daher ausdrücklich, dass die Kommission das Thema Generationenwechsel nun aufgreift. Wer einen Hof übernehmen will, braucht Planungssicherheit, Zugang zu Land und Kapital und keine Flut an Anträgen, Dokumentationspflichten und ständig wechselnden Vorgaben. Der Einstieg in die Landwirtschaft darf für junge Landwirtinnen und Landwirte kein Hindernislauf sein. Jetzt ist der Moment, die Voraussetzungen für morgen zu schaffen. Für mich ist das mehr als nur Politik, denn es ist unsere Aufgabe, der nächsten Generation den Weg in eine gute Zukunft zu bereiten.
Ich blicke mit gemischten Gefühlen in die Zukunft. Die politischen Rahmenbedingungen, die die Betriebe belasten machen mich nachdenklich, aber auch hoffnungsvoll, denn ich sehe welche neuen Chancen durch Bioökonomie oder regenerative Landwirtschaft entstehen. Diese Chancen müssen wir nutzen und dabei den Weg für die nächster Generation frei machen.“
Hintergrund:
Mit der neuen Strategie „Generational Renewal in Agriculture“ will die EU-Kommission den Generationswechsel in der Landwirtschaft fördern. Ziel ist es, jungen Menschen die Übernahme bestehender Betriebe zu erleichtern und Gründungen zu unterstützen. Dadurch soll die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Landwirtschaft gesichert werden.
Die Strategie setzt u. a. auf bessere Finanzierungsmöglichkeiten und Startförderungen, einen erleichterten Zugang zu Land und Pachtflächen sowie auf den Ausbau von Beratungs- und Ausbildungsprogrammen.