Brüssel, 20. November 2025
Die oberbayerische Europaabgeordnete Christine Singer (FREIE WÄHLER) und der unterfränkische Europaabgeordnete Stefan Köhler (CSU) fordern gemeinsam eine Neukategorisierung der Blauzungenkrankheit (BTV) in der EU. In einer parlamentarischen Anfrage an die EU-Kommission machen sie deutlich, dass die aktuelle Einstufung der Tierseuche als Kategorie-C-Krankheit durch weitflächige Restriktionsgebiete zu massiven Belastungen für Tierhalter führt.
„Seit dem ersten Ausbruch von BTV-8 in Bayern im Oktober 2025 kämpfen Rinder- und Schafhalter erneut mit massiven Einschränkungen. Die geltenden Verbringungsauflagen stellen viele Betriebe vor kaum lösbare Aufgaben“, erklärt Christine Singer, Mitglied im Agrarausschuss des Europäischen Parlaments. „Eine Umkategorisierung auf Kategorie D würde den Mitgliedstaaten mehr Flexibilität ermöglichen und zugleich eine praktikable Tierseuchenbekämpfung gewährleisten.“
Auch Stefan Köhler betont die wirtschaftliche Dimension:
„BTV ist mittlerweile in weiten Teilen Europas verbreitet. Es braucht realistische Regelungen, die den Schutz der Tiergesundheit mit der wirtschaftlichen Existenz der Betriebe in Einklang bringen. Eine Neubewertung durch die Kommission wäre daher epidemiologisch sinnvoll und ökonomisch notwendig.“
Die beiden Abgeordneten fordern die Kommission auf, die delegierte Verordnung (EU) 2020/689 rasch anzupassen. Ziel sei, dass die Mitgliedstaaten künftig auf Gebietsfestsetzungen und strikte Verbringungsauflagen verzichten können, wenn die epidemiologische Lage dies rechtfertigt.
Zudem erwarten sie Vorschläge der Kommission, wie Landwirte in derzeit betroffenen Regionen kurzfristig entlastet werden können, bis eine mögliche Rechtsänderung in Kraft tritt.
Singer und Köhler sind sich einig:
„Der Schutz der Tiergesundheit ist wichtig, praxistauglich organisiert! Landwirte brauchen zügig tragfähige Lösungen.“
Die Parlamentarische Anfrage ist unter diesem Link abrufbar.