Heute Vormittag habe ich unter der Moderation von Olivier Espeisse (International Alliance for Biological Standardization) gemeinsam mit meinen Kollegen Eric Sargiacomo (S&D) und Benoît Cassart (Renew) sowie Expertinnen und Experten über drängende Fragen zur Prävention und Bekämpfung von Tierseuchen diskutiert.
Ein zentrales Thema war die Notwendigkeit einer besseren Koordination auf EU-Ebene. Tierseuchen breiten sich immer schneller aus und können große Schäden verursachen. Wir müssen präventive Maßnahmen stärken, die Zusammenarbeit zwischen nationalen Gesundheitsbehörden und dem privaten Sektor verbessern und brauchen effizientere Zulassungsverfahren für Impfstoffe. Private Investitionen in Forschung und Entwicklung spielen dabei eine entscheidende Rolle und müssen gezielt abgesichert werden.
„Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Brandenburg hat gezeigt, wie wichtig schnelles Handeln und zielgerichtete Maßnahmen bei der Bekämpfung von Tierseuchen sind. In meiner Region kämpfen Landwirte vor allem mit der Afrikanischen Schweinepest und dem Blauzungenvirus. Insbesondere Schafhalter sind bei der Bekämpfung des Blauzungenvirus auf die Solidarität der Rinderhalter bei den Impfungen angewiesen. Eine gute, gemeinsame Impfstrategie ist wichtig für die Gesundheit der Tiere, unsere Lebensmittelsicherheit und die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft.“
Besonders intensiv wurde über Strategien zur Bekämpfung von Seuchenausbrüchen diskutiert. Während Impfstoffe langfristig eine nachhaltige Lösung bieten, bleibt die Frage, in welchen Situationen eine Keulung von Tieren weiterhin notwendig ist. Erfahrungen mit der Vogelgrippe haben gezeigt, dass Impfprogramme wirksam sein können – vorausgesetzt, sie sind strategisch geplant und werden von Handelspartnern akzeptiert. Gleichzeitig müssen Landwirte bei der Umsetzung solcher Maßnahmen stärker unterstützt und wirtschaftliche Verluste besser abgefedert werden.
Jetzt gilt es, die gewonnenen Erkenntnisse in konkrete politische Maßnahmen zu überführen.
Bild: privat